Saubere Energie

C9FD61DE-42C3-409D-BC6B-D4F9991660327B023BFD-1A45-4632-89A6-C7035183D57CD5527F7B-51B5-4F2B-90F8-5C7912FB1B70„Eine Gesellschaft, die ihr Erbe nicht bewahrt, zerstört es“

Unser Weihnachtsausflug war in vielerlei Hinsicht sehr interessant. Wir bekamen viele Anregungen zum Nachdenken und Nachforschen. Die Übersetzung auf der Tafel, die wir bei der Gruta del palacio gefunden haben, lasse ich unkommentiert. Mag sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen. Bei uns hat sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Nachdem wir die asphaltierte Straße erreicht hatten, ging es weiter Richtung Norden. Rechts und links nur dürres Weideland,  Kühe bekamen wir keine zu sehen und auch der Feiertagsverkehr hielt sich sehr in Grenzen. Ab und an mal ein Auto, das war’s. Dann endlich erkannten wir ein Glitzern in der Ferne, wir hatten den Stausee erreicht. Helle Sandstrände leuchteten im Sonnenlicht, Postkartenidylle ! Weiter ging es bis zu einer Staumauer. Hier wird Strom erzeugt. Der Rio Negro rauscht schäumend in die Tiefe und windet sich dann, langsam dahinfließend, durch die hier grüne Ebene. Ich muß zugeben, daß wir uns bis dahin noch keine großen Gedanken darüber gemacht haben, wo in Uruguay eigentlich der Strom herkommt. Bei Tarariras entstand vor zwei Jahren ein Energiepark mit Windrädern, da fahren wir öfters vorbei, groß darüber nachgedacht haben wir allerdings nicht.  Das änderte sich nun schlagartig.  Ich habe mich über das Internet schlau gemacht. Beeindruckend, was ich da herausfand :

Uruguay hat in den letzten zehn Jahren eine enorme Energiewende geschafft. Wurde vorher weitgehend auf teure, fossile Brennstoffe gesetzt, ist es dem Land gelungen, mittlerweile zu 100% erneuerbare Energie aus Windkraft, Wasserkraft, Biomasse und Solar zu gewinnen. 1945 wurde das erste Wasserkraftwerk in Betrieb genommen, mittlerweile sind es vier. Windparkanlagen entstehen überall im Land und der stetige Wind sorgt dafür, daß die Windräder in Bewegung bleiben. Auch in Biogasanlagen wird investiert. Im Norden, an der brasilianischen Grenze, befinden sich große Reisanbaugebiete. Das Abfallprodukt, die Reisschalen, eignen sich hervorragend zur Energiegewinnung. Auch Solaranlagen sind im Kommen. Man sieht immer mehr Bauernhöfe, die sich ihre Energie über Photovoltaik selbst produzieren.

Das sind doch interessante Informationen. Uruguay ist auf einem guten Weg. Zudem wurden, obwohl das Verkehrsaufkommen unaufhaltsam steigt, die Emissionen dank Biokraftstoffen gesenkt. Uruguay ist das Land mit dem höchsten Verbrauch an Biodiesel weltweit. ( hat für den Verbraucher allerdings den Nachteil, daß die Filter der Fahrzeuge verstopfen. Liebe Industrie : da muß noch viel geforscht und nachgebessert werden ) Auch die Umweltschützer im Land sind noch lange nicht zufrieden was die Umweltverschmutzung und Abfallwirtschaft anbelangt. Es gibt noch viel zu tun, aber wir finden, ein Anfang ist gemacht, und wenn sich die Regierung nicht auf ihren Lorbeeren ausruht ( im vergangenen Jahr  gab es einen Umweltpreis aus den USA ) hat Uruguay genug Potential, in Sachen Umweltschutz den Industriestaaten mit guten Beispiel voranzugehen.

Wir wünschen euch allen einen guten, gesunden Start ins neue Jahr.

 

 

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